#1 Lima

Nach 30 Stunden Anreise über Frankfurt, Santo Domingo und Panama starteten wir endlich unsere Weltreise in Peru. Schon der Flug nach Lima war spektakulär. Stundenlang nur Berge und unfassbare Weite. Die Anden. Irgendwann erhoben sich über den Wolken schneebedeckte Gipfel. Perus 5- und 6.000er der Cordillera Blanca. So oft gehört, so viel darüber gelesen und gesehen und jetzt fliegen wir direkt drüber. Gänsehaut....

Hier waren wir also nun, Lima, eine Stadt mit knapp 10 Millionen Einwohnern am Pazifik.

Eine rasante Taxifahrt brachte uns in den Stadtteil Miraflores. Auf Limas Straßen gilt folgendes Prinzip, wer viel hupt und drängelt, gewinnt! Stoppschilder und Fahrspurmarkierungen werden eher als Empfehlung gesehen, aber auf keinen Fall als ein Muss. Unfälle haben wir trotzdem keine gesehen, nur viele liegengebliebene Autos, die auch gerne mal mitten auf einer Kreuzung repariert werden.

Die Autos und Busse hier sind entweder kaputt, rostig, dreckig oder einfach alles zusammen.

Lima ist nicht schön, es ist laut und chaotisch, überall hängen Kabel und stinkende, alte Busse klappern durch die Stadt. Aber genau das hat uns gefallen. Der krasse Kontrast zu Deutschland war zum Ankommen genau richtig. Trotzdem kommt jeder, auch wir, schnell und günstig dorthin, wo er will. Dafür sorgen die vielen Colectivos. Das sind klapprige Busse mit einem Fahrer und einem „Busschreier“, der den Kopf aus der Tür gestreckt die Leute am Straßenrand einsammelt. Alles geht dabei ziemlich schnell, unkompliziert und vor allem auch noch super günstig. 0,25 € für 30 Minuten Busfahrt! So kamen wir in das bunte Künstlerviertel Barranco. Graffiti, Schmuck und auch Gestrandete machen dieses Viertel einzigartig. Und... der Pazifik ist in unmittelbarer Nähe! Dort saßen wir nun einige Stunden und beobachteten und lauschten dem Rauschen der Wellen.... Überlegten, welche Tiere wohl alle im Pazifik leben, ob es wirklich sein kann, dass Australien das nächstgelegene Land über dem Ozean ist, und genossen einfach den Augenblick...

Gegessen wird hier meist auf Märkten, am Straßenrand oder in kleinen einheimischen Restaurants. So auch wir! Wir wollen am Liebsten alles probieren. Schmeckt das, was wir von zuhause kennen hier genauso? Oder sogar besser? Das was wir nicht kennen, macht uns neugierig! In den Märkten gibt es eine riesige Auswahl an Obst- und Gemüsesorten, Fleisch, Käse und Fisch. Verschiedenste Gerüche mischen sich. Alles bildet ein kunterbuntes Durcheinander, bei dem es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt. Auch für uns! So packen wir Cherimoya, Lucuma, Grenadilla, Pepino Melon, Maracuja, Mango und Minibananen ein! Das, was wir kennen, schmeckt viel intensiver und reifer. Cherimoya oder auch Guanabana genannt (außen grün, innen weiß mit schwarzen Kernen) schmeckt nach einer Mischung aus Banane und Erdbeere, Lucuma (außen grün, innen orange mit Kern in der Mitte) nach getrockneten Pflaumen (für Theresa) bzw. nach einer Süßkartoffel (für Roman), Pepino Melon nach Birne und Melone mit der Konsistenz eines saftigen Apfels , Grenadilla nach Maracuja (nur nicht ganz so sauer). Einfach schön etwas Neues zu entdecken!